Wie wir in 100 Tagen eine neue Gewohnheit programmieren
Etwas im Leben verändern
Kennst du das auch: du möchtest dir irgendetwas an- oder abgewöhnen, schaffst es aber einfach nicht? Du nimmst es dir ganz fest vor, hältst dann auch ein paar Tage oder sogar Wochen durch und dann verfällst du doch wieder dem Alltagstrott.
Ich hatte das schon ein paar Mal im Leben. Ich nahm mir vor täglich zu joggen, Yoga zu machen oder zu meditieren, keinen Zucker zu essen, meine Ernährung umzustellen, etc.
Immer wollte ich ganz konsequent sein, schaffte das auch ein paar Tage, dann kam irgendetwas dazwischen und meine guten Vorsätze verliefen im Sand.
Der Wirkung der 100 Wiederholungen
Vor einigen Jahren las ich dann in der happinez über die 100-Tage-Methode. Ich war sofort begeistert, meine Neugier war geweckt.
Schon seit der Schulzeit wissen wir, dass wir viele Dinge sehr gut durch Wiederholungen lernen können: Vokabeln, Texte, schwere Zusammenhänge. Und irgendwann, nach vielen Wiederholungen geht es dann in Fleisch und Blut über, wir wissen/können/machen es ganz automatisch.
Schon bevor die Gehirnforschung dies bestätigte, wussten buddhistische Mönche, dass sich das Gehirn verändern kann. Synapsen, Nervenzellen und ganze Gehirnareale haben die Fähigkeit sich in Abhängigkeit ihrer Nutzung zu verändern, z.B. durch ständiges Wiederholen. Man nennt dies Neuroplastizität. Dr. Joe Dispenza, ein Neurowissenschaftler, sprach von der Verschaltung der Nervenzellen:
Neuronen (Nervenzellen), die gemeinsam feuern, verschalten sich.
Wenn Nervenzellen immer wieder miteinander kommunizieren (feuern), bilden sich Neuronengruppen (verschalten sich), die das immer wiederholte Muster unterstützen.
Ist das nicht phantastisch: das Gehirn ist das einzige Organ, dessen Aufbau wir selbst verändern können! So können wir tatsächlich durch die Kraft der Wiederholungen eine neue Gewohnheit schaffen und verinnerlichen. Aus bewussten Gedanken wird so irgendwann unbewusstes Denken, ein Ritual oder Automatismus. Natürlich gehört da neben den Wiederholungen auch Willenskraft und Selbstdisziplin dazu. Wir sind Schöpfer unserer eigenen Realität!
Sehr schön in diesem Zusammenhang ist dieser Spruch:
Achte auf Deine Gefühle, denn sie werden zu Gedanken.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
(Quelle unklar: China oder Talmud)
Wiederhole 100 Tage, was du in dein Leben integrieren möchtest
Der Meditationslehrer Mark Teijgeler hat dieses Programm der 100-Tage ins Leben gerufen.
Wiederhole das, was du ändern/integrieren möchtest an 100 aufeinanderfolgenden Tagen. Hilfreich ist es, wenn du es immer zur gleichen Zeit machst. Es gibt 2 Joker, wenn du mal wirklich gar keine Zeit hast oder krank bist.
Wie wir ja schon erfahren haben, kannst du durch die häufigen Wiederholungen eine neue Gewohnheit programmieren.
Ich habe das bisher zweimal gemacht. Das erste Mal waren es 100 Tage an denen ich mindestens 15 Minuten Yoga praktizieren wollte und beim 2. Mal täglich mindestens 15 Minuten meditieren.
Am Anfang muss man sich wirklich aufraffen und täglich den inneren Schweinehund überwinden. Dann wird es immer leichter.
Das tägliche Eintragen in einen Kalender (und es gibt wirklich NUR 2 Joker) ist wie so ein kleiner Vertrag mit sich selbst, eine Selbstverpflichtung es auch wirklich täglich zu machen. Die Markierung in dem Kalender motiviert sehr und je mehr Tage ausgefüllt sind, desto größer ist der Stolz und die Freude.
Phasen bei der Umprogrammierung (Quelle: happinez)
Tag 1 – 30: Unsere Zellen werden umprogrammiert oder neu justiert. Die Informationen werden im Zellkern gespeichert und an die nächste Generation der Körperzellen weitergegeben. In Muskeln, Organen und Knochen werden jetzt die Weichen für unser neues Leben gestellt.
Tag 31 – 60: Nun folgt die Umprogrammierung auf der emotionalen Ebene. In dieser Zeit fällt es uns besonders schwer, durchzuhalten. Es kommt zu Widerständen, der innere Kritiker wird lauter. Und obwohl es uns besser geht, fühlen wir uns kraftlos. In dieser Zeit beginnen sich die Zellen zu regenerieren und sie werden energetisch aufgeladen.
Tag 61 – 90: Wir fühlen uns körperlich und geistig fit wie nie zuvor. Jetzt merken vielleicht auch andere Menschen, dass wir uns verändert haben. Die letzten 10 Tage schweben wir nun zum Ziel. Wir fühlen uns energetisiert, sind stolz und die Programmierung ist fast abgeschlossen.
Die neue Gewohnheit ist nun in unseren Zellen gespeichert und als neues Denkmuster verankert. Wir müssen gar nicht mehr viel nachdenken, wir haben die neue Gewohnheit als Routine in unseren Alltag integriert.
Das Leben in 100 Tagen verändern
Mir hat dieses 100-Tage Programm sehr geholfen, etwas dauerhaft zu tun, was mir wichtig ist. Und gerade in Momenten, in denen unser innerer Schweinehund uns mal wieder ausbremsen möchte, motiviert ein weiterer Eintrag in den Kalender ungemein zum Weitermachen!
Bist du auch reif für ein neues Selbst? Bereit eine neue Gewohnheit zu programmieren, eine alte loszulassen? Dann starte mit mir in den 100-Tage Prozess.
Überlege dir zuerst, was du verändern willst. Hier ein paar Beispiele:
- Ich möchte jeden Tag mind. 15 Minuten Yoga machen/meditieren.
- Ich bewege mich jeden Tag mind. 15 Minuten im Freien.
- Ich lerne eine Fremdsprache und übe täglich mind. 15 Minuten.
- Ich verzichte auf Zucker/Alkohol/Weißmehl/Fleisch, etc. für 100 Tage.
- Ich ernähre mich vegetarisch/vegan/glutenfrei, etc. für 100 Tage.
- Ich mache täglich mind. 15 Minuten Sport.
Überlege dann, wann du beginnst. Am nächsten 1., am kommenden Sonntag, an deinem Geburstag, etc.
Mein nächster Plan ist es, mich 100 Tage mindestens 15 Minuten täglich im Freien zu bewegen. Besonders seit wir den Blog ins Leben gerufen haben, sitze ich so viel am Computer, vergesse die Zeit, das Essen und leider auch die Bewegung an der frischen Luft… Und besonders jetzt in den Wintermonaten fällt es mir noch schwerer meinen Schweinehund zu überzeugen, raus zu gehen.
Und das möchte ich ändern, ich möchte mich so programmieren, dass ich automatisch 1 x pro Tag raus will, für einen kleinen Spaziergang, Sport, werkeln im Garten, etc..
Also lasst uns loslegen… Bist du dabei? Was ist deine Idee? Welche Gewohnheit möchtest du neu programmieren? Was möchtest du in 100 Tagen verändern? Mach mit, gemeinsam schaffen wir das! Damit es leichter geht, kannst du dir wunderschöne Kalender in den Kästen downloaden. Welcher gefällt dir am besten?
Und hier findest du die FrauSeele-Vorlagen als pdf- für den 100-Tage-Kalender:
Den 100-Tage-Kalender von happinez kannst du hier als pdf.-Datei runterladen:
Hi Sabine, das trifft sich aber gut. Vielen Dank für die Inspiration und den Kalender, ich werde auch gleich anfangen mit jeden Tag mind. 15 Minuten Bewegung. Ich sitze auch zu oft zu lang am Computer und verspreche mir jeden Stunde aufzustehen und raus zu gehen. Den Tip mit eine feste Uhrzeit finde ich gut.
Liebe Sandra, es freut mich sehr, dass du mitmachst. Dann können wir uns ja gegenseitig motivieren :-). Welchen der Kalender hast du dir runtergeladen? Viel Spaß bei der Programmierung deiner neuen Gewohnheit. Herzliche Grüße FrauSeele
Hallo Sabine, toller Artikel und so schöne Kalender. Ich würde gern täglich 15 Minuten Yoga machen morgens nach dem Austehen. Morgen kann ich leider nicht gemeinsam mit Dir starten, aber ab dem 1.11.! Ich versuch’s. Liebe Grüße Christina
Liebe Christina, vielen Dank! Das ist super, dass du 100 Tage Yoga machen möchtest! Dann wünschen wir dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben? Wann willst du anfangen? Ich habe gestern mit meinen 100 Tagen begonnen. Mein Plan: 100 Tage tägliche Bewegung im Freien. Herzliche Grüße
Sabine von FrauSeele
Super Beitrag 😀
Danke, Olga!