Wie wir gesund und jung bleiben

FrauSeele Jung bleiben

„Jeder will alt werden, alt sein will dann aber keiner mehr“,

ist das Zitat einer lieben, alten Dame (die immerhin 99 Jahre wurde), und mit der ich einige Gespräche über die Herausforderungen des Alters führen durfte. Mit diesem Spruch hatte sie sicherlich in vielen Belangen recht, denn wenn man dann im Alter mit körperlichen und anderen Einschränkungen klar kommen muss, die Energie immer weniger wird, macht das bestimmt wirklich keinen Spaß mehr. Und auch dieser Jugendwahn, der Gedanke verzichten zu müssen, Sport treiben zu müssen, sich schminken zu müssen, sich….zu müssen, um attraktiv zu bleiben, ist ja eher enorm anstrengend, als das es Spaß macht.

Dennoch: es gibt super-effektive „jung bleiben“-Ansätze, die uns nicht nur im fortgeschrittenen Alter dabei unterstützen können, dass wir uns in unserem Körper und mit unseren Geist wohl fühlen. Ein Bad in so einem Jungbrunnen macht Spaß, keinen Stress! Deshalb findest du hier eine Auswahl an bewährten Tipps um jung zu bleiben, ergänzt mit Lebensweisen der 100-Jährigen. Außerdem erfährst du, was du vermeiden solltest.

Los geht’s

Machen wir uns nichts vor: wir altern! Und zwar von Geburt an. Zuerst bemerken wir es nicht, doch irgendwann schlägt das Alter zu. Wir fühlen uns nicht mehr so leistungsfähig, die Haare werden grau, die Gelenke quietschen, Organe arbeiten nicht mehr so wie früher. Vielleicht kann man nicht all diese Erscheinungen vermeiden, manches ist ja auch genetisch bedingt, aber wir können die Möglichkeiten nutzen, die sich uns bieten, um bestimmte Einschränkungen gar nicht erst aufkommen zu lassen, oder sie zumindest zu mildern.

Viele Erkrankungen des Alters sind mit einer Entzündung im Körper verbunden. Und hier können wir ansetzen und vorbeugen: durch Sport, gute Ernährung und Meditation beispielsweise. Das sorgt dafür, dass sich mögliche Entzündungen nicht so leicht in unseren Körper einschleichen und ausbreiten können.

Und wir können einige Dinge vermeiden bzw. durch gesündere Alternativen ersetzen.

Effektive Veränderungen sind u.a. möglich durch:

  • Austausch von Zucker z.B. durch Ahornsirup, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker. Gerade beim Süßen gilt generell: weniger ist mehr!
  • Mache keine Diäten, die den Jo-Jo-Effekt begünstigen. Besser ist eine ausgewogene Ernährung, die du lebenslang durchziehen kannst und möchtest (weil sie dir schmeckt und zu dir und deiner Lebenssituation passt). Alles andere stresst doch eher, als das es hilft. Kurzfristige Ernährungsumstellungen haben auch nur einen kurzfristigen Effekt; eine bewusste Auswahl an Mahlzeiten, die du gut zubereiten kannst, die dir schmecken und die auch einen hohen Vitalstoffgehalt haben, werden hingegen schnell zur Selbstverständlichkeit (wenn man ein paar Gewohnheiten verändert) und dann willst du auch gar nicht mehr darauf verzichten.
  • Keine industriellen, mehrfach verarbeiteten Lebensmittel. Der Spruch Bio (im Sinne von rein, unverarbeitet) – regional – und saisonal trifft einfach den (Gesundheits-)Nagel auf den Kopf und man kann ihn sich leicht merken. Also leben wir ihn!
  • Iss nur, wenn du auch wirklich Hunger hast. Höre auf deinen Körper. Wenn es dir morgens noch nicht nach essen ist, dann braucht dein Körper wahrscheinlich noch keine Nahrung, da er noch mit anderen Prozessen beschäftigt ist. Immer mehr Menschen nutzen dadurch unbewusst den Effekt des Intervall-Fastens: die letzte Mahlzeit nehmen sie am Abend ein und die nächste ca. 16 Stunden später. Ein enormer, positiver Effekt kann dadurch entstehen!

In der Ruhe liegt die Kraft – Kampf dem Dauerstress

Viele Erkrankungen gehen auf Dauerstress zurück. Unser Körper produziert Stresshormone, da er glaubt, dass wir durch eine ständige Überforderung in Gefahr sind. Leider haben wir nicht mehr oder nur selten die Möglichkeit, diese Stresshormone auch wieder abzubauen. Früher konnten wir, oder besser unsere Vorfahren, in Gefahrensituationen kämpfen oder fliehen. Heute sitzen wir am Schreibtisch, in der Schule, in der Uni, auf dem Sofa daheim oder wo auch immer und können den Stress, der unseren Körper überflutet, selten wieder reduzieren. Wir können die Situationen, die uns beanspruchen, meistens nicht verlassen, oder wir glauben, sie aushalten zu müssen – und das mit dem Kämpfen ist auch keine so gute Idee.

Allerdings muss diese Stressenergie irgendwohin, sie löst sich nicht einfach auf. Wenn wir versuchen, sie zur Seite zu schieben, wird sie häufig noch schlimmer. Dann drückt sie sich auch schon mal durch körperliche Beschwerden aus.

Wohin also mit dem Stress im Körper?

  • Atmen, atmen, atmen! Atmen ist Leben. Beim Einatmen versorgen wir unseren Körper mit frischem Sauerstoff, beim Ausatmen lassen wir den verbrauchten Sauerstoff aus dem Körper wieder frei. Und das, bewusst ausgeführt, kann Stress enorm reduzieren! Wenn du also das nächste Mal spürst, dass dir gerade alles zuviel wird, du aber nicht fliehen kannst, nimm dir 2-3 Minuten Zeit und atme. Durch die Nase ein und durch den Mund laut aus. Wenn du magst und kannst, dann schlenker noch mit deinen Armen. Wirf sie von oben nach unten, so als ob du alle Belastungen in die Erde schleudern möchtest. Die Bewegung hilft dir zusätzlich, schwere Energie und Stress loszulassen und abzubauen.
  • Achte auf ausreichend Schlaf! Klar, das ist eine alte Weisheit, nichts Neues. Aber es ist so wahr! So unterstützt du deine Körperzellen, auftretende Schäden auch durch Stress zu reparieren. Und das passiert vor allem Nachts. Außerdem findet unser Geist so Ruhe. Nun kann er all die Ereignisse des Tages sortieren und ablegen, um wieder Platz für neue Erfahrungen zu haben.
  • Falls du bestimmte Lebenssituationen durch Veränderungen entstressen, entschleunigen kannst, dann tu das.  Vielleicht solltest du auch häufiger mal „Nein“ sagen? Das kann auch sehr gesund sein. Dazu gibt es übrigens auch einen genaueren Artikel unter Warum Nein sagen gut für deine Gesundheit ist.

Was essen und trinken die Hundertjährigen?

Es gibt ja Regionen auf unserer Erde, wo es überdurchschnittlich viele alte und sensationell fitte Menschen gibt, die schon über 100 Jahre leben. Da lohnt es sich doch, bei denen mal in den Kochtopf zu schauen. Was ist denn da so drin?

  • Viel Obst: Beeren, Orangen, Datteln, Weintrauben und weitere Früchte unterstützen unseren Körper nämlich bei der Reparatur der Zellen.
  • Und viel Gemüse: Hülsenfrüchte haben bspw. eine tolle antioxidative Wirkung, sie schützen also unsere Zellen. Knoblauch, Zwiebeln und Fenchel beugen Entzündungen vor. Brokkoli und Kohl sind ebenfalls megagesund – und alles ist sehr lecker! Vor allem, wenn man es mit folgenden Zutaten verbindet…
  • Gewürze: Ingwer, Kurkuma, Majoran, Chili, Rosmarin etc. enthalten wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die unser Immunsystem pushen –  und den Gerichten den richtigen Pfiff geben.
  • Nüsse wie Mandeln, Kürbiskerne, Sesamöl, Haselnüsse und Walnüsse fördern die Denkleistung unseres Gehirns und helfen dabei, unsere Gefäße zu schützen.

Und was trinken sie – bzw., was sollten wir trinken?

  • Viel reines Wasser, damit unser Körper durchgeschwemmt wird und alles, was abgebaut wurde und nicht mehr gebraucht wird, nach draußen gefördert wird. Macht auch eine tolle Haut! Ich merke es immer wieder, wenn ich mal nachlässig bin und zu wenig trinke, ist meine Haut viel trockener und strahlt nicht mehr.
  • Auch grüner Tee wird sehr empfohlen. Der enthält auch viele Antioxidantien und schützt so unsere Zellen.
  • Und wahrscheinlich darf auch das moderat genossene Glas Rotwein in dieser Aufzählung nicht fehlen.

Die Dosis von allem bestimmt, ob etwas uns gut tut oder schadet.

Folgende Tipps können dich beim jung bleiben und gut fühlen unterstützen:

  • Iss dich nicht immer satt! Komplett übersättigt ist unser Körper auf Hochtouren mit der Verdauung beschäftigt und uns fehlt Energie für andere Bereiche. Auch die Bauchspeicheldrüse wird es dir danken, da sie so mal „pausieren“ darf.
  • Auch das ist bekannt, dennoch: sei sparsam mit Genussgiften, falls es dich betrifft. Alkohol in hohen Mengen schädigt unsere Organe und Zigaretten sind bekannt dafür, dass sie Zellen schneller altern lassen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: es ist nie zu spät aufzuhören! Laut dem deutschen Krebsforschungszentrum senkt ein Rauchstopp die Gefahr, an Krebs zu erkranken, nach wenigen Jahren schon erheblich, auch wenn man schon um die 60 ist.
  • Sonne ist Leben! Was wären wir ohne Licht? Moderat genossen unterstützt die Sonne unseren Körper bei der Bildung von Vitamin D, wirkt auf unser Wohlbefinden und macht einfach gute Laune. Nur übertreiben sollten wir nicht. Ausgiebige Sonnenbäder in der Hochsommer-Mittagszeit zerstören unsere Haut und zu viel Sonne, ungeschützt genossen, kann auch unseren Augen schaden. Also am besten: Sonnenbrille auf und die Haut mit einer guten Sonnenmilch in Bioqualität einreiben (denn all das, was wir auf unsere Haut auftragen, gelangt ja auch in unseren Körper).
  • Bleibe in Bewegung! Auch hier gilt: lieber moderat und regelmäßig, als einmal in der Woche der „Fitness-Excess“.
  • Nimm dir bewusst deine Auszeiten. Schalte immer wieder einen Gang runter, komme in die Ruhe, atme bewusst und tief. Tu etwas, was dich erfreut, erfüllt. Vielleicht gibt es eine Leidenschaft, ein Hobby, das du immer wieder gerne ausübst? Ansonsten finde etwas Neues.
  • Umgib dich mit Menschen, die dich mögen, die du magst. Sorge für Austausch, Kontakt, bleib im Gespräch. So spürst du, dass du nicht allein bist, dass es andere Menschen gibt, die ähnliche Gedanken, Wünsche und auch Ängste haben. Geteilt ist das, was schwer wiegt leichter – und das was leicht und schön ist, wirkt und wiegt plötzlich doppelt.
  • Sorge für ausreichenden Schlaf! Auch ein (kurzes!) Mittagsschläfchen, ca. 30 Minuten, kann Wunder bewirken.
  • Achte auf deine Gedanken! Bewusst positiv gedacht hat enorme Auswirkungen auf unseren Körper. Das bedeutet nicht, andere negative Gedanken wegzuschieben. Auch diesen Themen sollten wir uns stellen, doch alles zu seiner Zeit. Vieles ist nämlich gar nicht so negativ, wie manche eingefahrenen Gedankenmuster uns das glauben lassen möchten.
  • Schaffe dir Rituale. Wiederkehrende Tätigkeiten strukturieren unseren Tag, geben ihm einen Rahmen und das fühlt sich häufig gut, vertraut an. Dann ist es auch leichter, Ansätze aus diesem Artikel für sich besser umzusetzen. Dazu lies auch gerne  unseren Artikel Die Kraft der Rituale – wie dir Rituale Energie geben können.

Zum Glück sind wir Menschen sehr individuell, auch wenn es Lebensgrundsätze gibt, die uns allen gut tun, siehe oben. Nichtsdestotrotz sollten wir auch auf unsere innere Stimme hören, die weiß nämlich ganz genau, was uns wann gut tut. Und das kann auch mal ein großes Stück Kuchen mit Sahne sein, eine durchtanzte Nacht ohne Schlaf, aber mit viel Gelächter oder auch mal das Glas Wein zu viel.

Wichtig ist, dass sich diese guten, gesunden Gewohnheiten wie ein roter Faden durch unser Leben spinnen. Die Ausnahmen sind dann andere bunte Fäden, die wir gut in unser „Lebenswollknäuel“ mit einflechten können. Das macht das Leben dann doch erst recht total interessant und spannend.

Neben all dem Wissen, was gut ist, was man meiden sollte, was man unbedingt tun sollte, gilt doch auch:

Lass uns auch mal beide Augen zudrücken!

Immer nur sollen und müssen macht auf Dauer keinen Spaß, denn das „Sollen“ kommt meistens von außen. Unser „Wollen“ ist entscheidend!

In diesem Sinne viel Freude bei deinem ganz persönlichen Bad im Jungbrunnen – hast du vielleicht weitere Tipps für uns? Dann schreibe die doch in das Kommentarfeld.

2 Kommentare
  1. Barbara J. Schoenfeld sagte:

    Ein wunderbarer Artikel, und ja es stimmt, man kann sehr, sehr viel dafür tun, damit man gesund alt wird. Ich lebe schon seit vielen, vielen Jahren nach dem Motto: Ich fühle mich (k)einen Tag älter als 38. Und inzwischen bin ich 63. Ich denke, man sieht es mir nicht unbedingt an.
    Einen Zusatztipp kann ich noch geben. Wir sollten uns mit dem Thema Vitamin D etwas näher auseinandersetzen. Da gibt es (aus schulmedizinischer Sicht) sehr viel halbwahre Informationen (die halbe Wahrheit fehlt). Seit ich Vitamin D3, K2, Calcium und Magnesium in höheren Dosen einnehme, fühle ich mich wesentlich besser und auch meine Gelenke und Knochen fühlen sich jünger an.

    Antworten
    • FrauSeele sagte:

      Liebe Barbara,
      vielen Dank!

      Es ist schön, dass es dir so gut geht! Ja in der Tat sind Vitamine und Mineralien in höheren Dosen sehr sehr wichtig um sich wirklich gut und gesund zu fühlen. Danke für deine inspirierenden Worte.

      Herzliche Grüße und alles Gute für 2019.

      Bettina & Sabine von FrauSeele

      Antworten

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