Alle Welt spricht vom Fasten, aber warum sollte ich verzichten?

FrauSeele Fasten

Schulmediziner empfiehlt regelmäßig zu fasten

„Wir könnten wahrscheinlich durch Fasten und gesunde (=vollwertige, pflanzenbasierte) Ernährung 70% der chronischen Krankheiten vermeiden. Nehmen wir noch Yoga und Meditation hinzu, habe ich kein Problem damit zu sagen, dann können wir 90% aller chronischen Krankheiten vermeiden. Dann kommen die sehr, sehr selten vor, so wie es bei den indigenen Bevölkerungen einmal war.“ – Prof. Dr. med. A. Michalsen

Wow, das ist mal eine Aussage…

Diese Worte von Dr. med. Andreas Michalsen, Professor an der Charité-Universitätsmedizin Berlin (www.naturheilkunde.immanuel.de) während eines Interviews mit Dr. Rüdiger Dahlke haben uns sehr begeistert und auch nachdenklich gemacht.

In letzten Jahr, 2017, sind wir nämlich tief in die Sphären des Fastens eingetaucht. Wir waren live beim Online-Fastenkongress von Nicole Lange dabei. Sie ist Fastenleiterin und hat viele tolle Interviewpartner zusammen getrommelt, die das Fasten aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet haben. Der Kongress und die Interviews haben uns noch mehr motiviert, wieder zu fasten.

Mit diesem Beitrag wollen wir dir einige Fakten nennen, die dich motivieren können zu fasten. Natürlich nur falls du gesund bist – ansonsten sollte man nur unter Aufsicht, am besten in Begleitung eines Fastenarztes, diesen Weg gehen! Dann scheint das nach Aussagen vieler Experten ein sehr guter, vielleicht sogar einer der besten Wege zur Gesundung zu sein.

Fasten hat eine sehr lange Tradition

Fastenzeiten, gewollt oder ungewollt, gibt es schon ewig. Bereits die Neandertaler mussten fasten, wenn die Jagd erfolglos war oder die Vorräte im Winter dem Ende entgegen gingen. Hier gab es also äußere Zwänge dafür und der Körper hat sich darauf eingestellt. Auch viele Religionen kennen seit Jahrtausenden das Fasten.

Die Christen haben ihre Fastenzeit vor Ostern, die Muslime ihren Ramadan. Die Hindus fasten um zu sühnen, ihre Seele zu reinigen und ihrem Gott nah zu sein. Die Juden kennen das Fasten auch aus ihrer Tradition.

Genauso wenig dürfen wir die Tiere vergessen. Viele Tiere fasten, wenn sie krank sind oder etwas falsches gegessen haben.

Doch leider ist diese Tradition, zumindest bei uns Menschen, immer mehr in Vergessenheit geraten. Wer fastet heute noch konsequent während der Fastenzeit?

Warum überhaupt Fasten?

Beim Fasten geht es darum, für einige Zeit das Essen einzustellen und dem Körper eine Auszeit zu gönnen.

Der Körper muss tagtäglich Schwerstarbeit leisten, um unsere zum Teil ungesunde, von chemischen Inhalstsstoffen angereicherte, Nahrung zu verarbeiten. Frei nach dem Motto „die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“ ist der Organismus die ganze Zeit damit beschäftig, die Nahrung aufzuspalten und zu entscheiden, was wir brauchen und was ausgeschieden werden soll. Allerdings kann der Körper nur eine gewisse Menge an „Unbrauchbarem“ ausscheiden. Der Rest bleibt im Körper, vor allem im Darm. Beim Fasten hat unser Körper nun die Chance, sich von abgelagerten Giften zu befreien. Wenn nichts „Neues“ zufgeführt wird, kann das „Alte“ ausgeschieden werden.

Prof. Michalsen erklärt, dass auch auf zellulärer Ebene beim Fasten eine Reinigung erfolgt. Bei der Autophagie (einem Selbstverdauungs-Prozess) werden nicht brauchbare Elemente abgebaut. Die Zelle wird „recycelt“.

Frau Dr. Annette Jänsch (Charité, Berlin) beschreibt den Fastenprozess sehr einleuchtend:

  1. Körper und Gehirn brauchen für viele Prozesse dringend Glukose (Zucker). Beim Fasten bekommen sie die Glukose nicht mehr durch die Nahrung. Nun müssen andere Quellen angezapft werden, um an Glukose zu kommen. Zuerst die Leber.
  2. Die Leber speichert Glykogen und daraus wird Glukose hergestellt. Dieses Reservoir reicht aber nur 24 Stunden. Der Körper muss eine neue Quelle finden:
  3. Nun fängt er an aus Eiweißen Glukose herzustellen und dafür verwendet er überflüssige Eiweiße. Dies ist der erste Reinigungsprozess.
  4. Gleichzeitig wird die Fettverbrennung in Gang gesetzt. Hieraus kann für die Muskeln Energie gewonnen werden. Jedoch kann durch Fettverbrennung keine Glukose gebildet werden.
  5. Ab dem 2. – 3. Tag muss sich das Gehirn umstellen und nun ohne Glukose leben.
  6. Ab dem 4. Fastentag stellt sich dann der Körper auf eine innere Ernährung um (Ketogenese), wir gewinnen aus uns selbst. Unser Körper aktiviert dabei einfach den Sparmodus. Mit viel trinken und Bewegung können wir lange in diesem Zustand verweilen.

Die Vorteile des Fastens

Viele Jahrzehnte wurde das Thema Fasten hauptsächlich von Fastenexperten, Heilpraktikern und einigen Alternativmedizinern behandelt und auch empfohlen. Seit einiger Zeit zieht auch die Schulmedizin nach und befasst sich aktuell sehr intensiv mit der Wirkung des Fastens. Noch nie gab es so viele Studien zum Thema „Fasten“ wie im Moment, betonte Prof. Michaelsen, aber auch Prof. Valter Longo (Gerontologe, Zell-Biologe und Fastenforscher in Amerika). Hier ein paar Ergebnisse von Prof. Michalsen, Dr. Rüdiger Dahlke, Valter Longo, Dr. Annette Jänsch und Dr. Verena Buchinger.

  • Durch regelmäßiges Fasten können wir fit und gesund bleiben.
  • Fasten ist ein wunderbarer Weg zur inneren Einkehr.
  • Fasten sorgt für neue Ordnung und Klarheit bei Körper, Geist und Seele.
  • Fasten unterstützt die Selbstheilungskräfte.
  • Fasten reduziert die Entzündungsparameter im Körper
  • Lt. Prof. Michaelen können, durch zu viel Essen, Zucker oder manche tierische Eiweiße, Moleküle entstehen, die Krankheitssignale aktivieren. Daher hat das Weglassen von tierischen Proteinen und Zucker während des Fasten die größte Wirkung beim Fasten.
  • Auch Frau Dr. Annette Jänsch (Charité, Berlin) zeigte in ihrem Interview auf, dass durch eine geringere Insulin-Ausschüttung (auch bei kürzeren Fasteneinheiten) eine geringere Stimulation des insulinähnlichen Wachstumshormons erfolgt, das mit für Entzündungen und Krebs verantwortlich sein soll.
  • Schwere Krankheiten können eventuell gemindert werden: Schlaganfall, Prostatakrebs, Darmkrebs, Herzinfarkt, Diabetes, Bluthochdruck, Parkinson, MS, Alzheimer
  • Rheumaerkrankungen können durch eine 21 tägige Fastenkur (unter ärztlicher Aufsicht) und einer Ernährungsumstellung (vegan oder vegetarisch) deutlich gemindert werden.
  • Fasten kann Neurodermitis verbessern.
  • Fasten hilft uns alte Essgewohnheiten durch neue, gesündere zu ersetzen

Macht Fasten glücklich?

„Fasten könnte man – homöopathisch gesprochen – als potenziertes Sterben bezeichnen; und wie jedes Sterben eine Neugeburt vorbereitet, so gebiert sich schließlich auch im Fastenden neues Leben – neue Heilung.“ Thorwald Detlefsen

Für viele Organe ist das Fasten wie ein kleines Setup, bei dem die Einstellungen wieder auf den „Urzustand“ zurückgesetzt werden. Aber auch für unsere Seele kann Fasten sehr heilsam sein. Fasten bedeutet nämlich auch, sich von materiellen Dingen für eine Weile loszulösen, sich eine Auszeit zu nehmen, die Aufmerksamkeit nach Innen zu lenken und auch wieder in Kontakt mit sich selbst und/oder mit dem Göttlichen zu treten. Vielleicht können wir dann wieder besser unsere innere Stimme wahrnehmen und in unser inneres Gleichgewicht gelangen? Und wenn wir in unserem inneren Gleichgewicht sind, dann sind wir automatisch zufriedener und glücklicher.

Hast du Lust zu fasten?

Dann schaue auch unbedingt in diesen Artikel. Darin geht es um die verschiedenen Arten des Fastens – du hast die Wahl :-)!

FrauSeele Unterschrift

2 Kommentare
  1. Christina M. sagte:

    Toller Artikel mit interessanten Infos. ich will auch fasten in den nächsten Wochen. Nach Hildegard von Bingen. AUf Eure Tipps bin ich schon sehr gespannt.

    Antworten
    • FrauSeele sagte:

      Liebe Christina, wie schön :-). So vieles von dieser weisen Frau hat immer noch Bestand, das ist sehr beeindruckend. Du kannst dich gerne in unseren Fasten-Newsletter eintragen, dann kommen die Tipps direkt zu dir in den „Briefkasten“. Und dann berichte doch gerne von deiner „Hildegard-Kur“! Alles Liebe von deiner FrauSeele

      Antworten

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