Wechseljahre – 10 Dinge, die deine Hormonbalance massiv stören können
„Kennst du auch diese Zeiten, in denen du all das tust, was dir definitiv nicht gut tut und du es einfach nicht ändern kannst (willst), weil du keine Disziplin hast oder die Rahmenbedingungen es dir einfach schwer machen?“
Solche Wochen habe ich im März und April diesen Jahres erlebt. Ich konnte dem leckeren Kuchen im Café meines Mannes einfach nicht widerstehen, der Latte-Macchiato hat einfach zu gut geschmeckt, ich hatte keine Zeit, um in Ruhe zu kochen und habe im Stehen das gegessen, was halt da war. Außerdem hatte ich so viel zu tun, dass ich mir Ruhe- oder Kreativitätspausen einfach nicht gegönnt habe.
Und was ist passiert…
Meine Wechseljahre-Symptome sind alle wieder gekommen: Hitzewallungen, Gelenkschmerzen, trockene Schleimhäute, u.v.m. Meine Laune war auch alles andere als gut. Ich war nicht belastbar, mein Gedankenkarussell lies mich nachts nur schlecht schlafen und meine Beziehung zu mir und anderen wurde schwierig.
Na prima, das hatte ich nun von meiner Inkonsequenz…
Dabei habe ich doch in den letzten Jahren am eigenen Leibe sehr genau erfahren, was meine Hormonbalance so richtig stört.
Der Hormonhaushalt ist eines der komplexesten Systeme unseres Körpers und leider immer noch nicht vollständig erforscht. Schon die kleinste Störung kann unseren Hormonhaushalt durcheinanderbringen und unangenehme Folgen für unser Wohlbefinden haben.
Und damit du nicht den gleichen Fehler machst wie ich, möchte ich dir heute von 10 Dingen und Verhaltensweisen erzählen, die dich dabei unterstützen, deine Hormonbalance massiv zu stören:
1. Trinke stark erhitzende Getränke und esse scharfe Speisen
Wenn ich zu viel Ingwerwasser trinke oder sehr scharfe Speisen esse, dann schwitze ich deutlich mehr, als wenn ich mildes Gemüse esse. Geht es dir auch manchmal so? Woran liegt das?
Nach der Lehre der „Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)“ stärken erhitzende und scharfe Lebensmittel, wie z.B. Ingwer, Chili, Pfeffer, Alkohol, Fleisch, Kaffee, Zwiebeln, Knoblauch, Fenchel, Kohl die „heißen“ Yang-Kräfte und mindern die „kühlen“ Yin-Kräfte. Also schwitzen wir mehr und fühlen uns „hitzig“. Die Yin-Kräfte werden durch kühlende Nahrungsmittel aktiviert, z.B. Apfel, Birne, Wassermelone, Gemüse, Gurke, Pfefferminztee, Kurkuma, Salbei, gekeimte Saaten.
In den Wechseljahren dominieren generell die „heißen“ Yang-Energien. Und diese Energien verstärken sich noch einmal durch erhitzende Lebensmittel. Man spricht dann von einer Yang-Dominanz (das ist übrigens auch das männliche Prinzip). Wenn wir mehr kühlende Yin-Energien zu uns nehmen, können wir den Körper wieder in Balance bringen. Dann sind Yin und Yang wieder ausgeglichen. Eine vollständige Liste mit Yin- und Yang- Lebensmittel findest du im Internet.
Bei mir persönlich hat sich die gesamte Ernährung während der Wechseljahre verändert. Ich persönlich merke, dass es einige Nahrungsmittel gibt, die mir nicht mehr gut tun. Ich stellte vor einigen Jahren fest, wie stark die Ernährung Einfluss auf mein Wohlbefinden und meine Wechseljahre-Symptome hat. Meine Geschichte kannst du in diesem Blog-Beitrag lesen: „Wie ich durch Zufall in drei Wochen meine Hitzewallungen los wurde“.
2. Lebe viel Stress und gönne dir keine Ruhepausen
Stress ist der Hormonbalance-Killer N° 1!! Wir hetzen von Termin zu Termin, ob privat oder beruflich. Müssen oft einem enormen Druck standhalten, sind durch die neuen Medien permanent online, ständig erreichbar und stehen – auch durch den allgegenwärtigen Elektrosmog – permanent „unter Strom“.
Durch eine langanhaltende Stressbelastung befindet sich der Körper im dauerhaften Alarmzustand. Der Sympathikus (Teil des vegetativen Nervensystems) schüttet bei chronischem Stress immer wieder Stresshormone aus (Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin), die viele andere Prozesse, wie Verdauung, Immunsystem, Fortpflanzung, Hunger/Durst, erst einmal außer Kraft setzen. Auch der Progesteron-Spiegel sinkt bei Dauerstress und führt zu verstärkten Wechseljahre-Symptomen wie schlechtes Gedächtnis, Kopfschmerzen und Migräne, Hitzewallungen, verminderte Libido, schlechter Schlaf.
Würden wir nach einer stressigen Zeit so richtig tief entspannen (Entspannungstechniken, Yoga, Meditation, Spaziergang in der Natur, etc.), könnte der Gegenspieler, der Parasympathikus, aktiv werden und alle Stresshormone wieder abbauen. Dann würden wir sehr schnell wieder in unsere innere Balance gelangen und somit auch in unsere Hormonbalance.
Aber diese Ruhe und wirkliche Entspannung haben viele Menschen komplett verlernt. In meinen Yogakursen erlebe ich immer wieder Frauen, die in der Endentspannung am Ende der Yogastunde erst nach vielen Monaten so richtig tief entspannen können. Sie müssen das Entspannen erst wieder lernen. Ich habe mir eine App auf mein Handy geladen, die mich immer wieder daran erinnert eine Entspannungspause einzulegen. Dann schließe ich für 5 – 10 min die Augen, beobachte meinen Atem oder meinen Körper und genieße Momente der Stile.
Wie sieht es bei dir aus? Denkst du daran, in deinen Alltag immer wieder Entspannungs-Einheiten einzubauen? Das kann der kleine Spaziergang in der Mittagspause, eine kleine Atemeinheit (Augen schließen und den Atem beobachten), regelmäßige Yogastunden, Meditation, eine kleine Übungseinheit am Arbeitsplatz oder das nachmittägliche Tee-Ritual sein. Oder vielleicht etwas ganz anderes, was dir Entspannung und Ruhe schenkt.
Die Einheit vor dem Fernseher zählt übrigens nicht zu den Entspannungs-Techniken, da die vielen Informationen unser Gehirn wieder aufwühlen und stressen. Und auch der Schlaf entspannt uns nicht wirklich, wir nehmen den Stress eher mit in den Schlaf und schlafen unruhig. Dies kannst du auch noch mal in unserem Blog-Beitrag über Yoga Nidra, den yogischen Schlaf nachlesen. Hier gelangst du zu dem Blog-Beitrag.
3. Umgib dich mit vielen Umweltgiften
In einer amerikanischen Studie wurden bei der Analyse des Blutes von ca. 31.000 Frauen 111 verschiedene Chemikalien gefunden, von denen 15 den weiblichen Hormonhaushalt beeinflussen können.
Die Chemikalien, die gefunden wurden, waren krebsauslösende Chlorverbindungen, die auch als Weichmacher in Plastik verwendet werden, Weichmacher in Kunststoffen, Pestizide (Schädlingsbekämpfung), Furane, die bei der Herstellung von Lösungsmitteln verwendet werden, Teflon. Auch in Teppichen, Plastikgeschirr, Fleisch (Hormone im Futter), dem Grundwasser (Rückstände von Medikamenten) befinden sich Fremd-Östrogene, die unsere Östrogen-Rezeptoren besetzen und, da sie anders wirken als unser körpereigenes Östrogen, unser Hormonsystem stressen und in Disbalance bringen. Man stellte bei der Studie auch fest, dass die Frauen, bei denen ein höherer Chemikalien-Spiegel im Körper gefunden wurde, zwei bis vier Jahre früher die Wechseljahre eintraten, als Frauen mit weniger Chemikalien im Blut.
“Chemikalien, die mit einem verfrühten Eintritt der Menopause verbunden sind, können auch zu einem frühen Rückgang der Funktion der Eierstöcke führen. Ein verfrühter Eintritt der Wechseljahre kann die Lebensqualität einer Frau verändern und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und Gesundheit“.
Dieses Zitat stammt von der Hauptautorin der oben genannten Studie, Amber Cooper, MD, Professor für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Washington Universität, School of Medicine, und wurde in der ScienceDaily 2015 veröffentlicht (Quelle hier).
Einige der in der Studie beschriebenen Chemikalien (z.B. Konservierungsstoffe wie Parabene und UV Filter) befinden sich auch in Kosmetika. Diese oft hormonaktiven Umweltgifte schmieren wir uns dann täglich auf unser Gesicht und unseren Körper und wundern uns, warum unser Hormonsystem solche Kapriolen schlägt.
Sehr traurig ist, dass wir ständig und überall mit diesen Umweltgiften konfrontiert werden. Und nicht immer können wir sie vermeiden.
Aber in manchen Bereichen können wir für uns entscheiden, diese Gifte aus unserem Leben zu verbannen, indem wir z.B. biologisch angebaute Produkte kaufen, so gut es geht auf Plastik verzichten, statt Kunstoffen wieder zu Glas, Keramik oder Porzellan greifen, einen Wasserfilter benutzen und Wert auf natürliche Kosmetik legen.
Seit vielen Jahren benutze ich nur noch die chemiefreien Produkte von YoungLiving und Manna, mache sehr viele Cremes selbst (zum Beispiel meine Sonnencreme). Ich habe das Gefühl, dass es mir meine Haut und mein Körper danken.
Was tust du, um weniger Chemie in deinen Körper zu lassen?
4. Trinke sehr viel Alkohol
Ich habe mich vor einigen Jahren entschieden, (so gut wie) keinen Alkohol mehr zu trinken. Immer, wenn ich ein Glas Wein oder Bier getrunken habe, setzten meine Hitzewallungen wieder verstärkt ein und mein Schlaf war schlecht, unruhig oder unterbrochen.
Alkohol ist ein Nervengift und löst im Körper Stressreaktionen aus. Nach dem Genuss von Alkohol muss die Leber auf Hochtouren arbeiten, damit sie die Gifte wieder abbaut.
Wenn der Alkohol nicht mehr verstoffwechselt werden kann (z.B. wenn wir zu viel getrunken haben oder die Leber nicht optimal arbeitet), bleibt der Alkohol im Blut und wird darüber in den ganzen Körper transportiert. „Dort führt der Alkohol zu massiven Änderungen in der Biochemie des Organismus, schädigt die empfindlichen Nervenzellen und beeinträchtigt sämtliche Organ- und Körperfunktionen.“ (Quelle hier).
Wenn wir Alkohol trinken, erweitern sich die Blutgefäße. Wir fühlen noch mehr Wärme, was das Gefühl der Hitzewallungen verstärkt. Und nicht nur Hitzewallungen können durch Alkohol stärker werden, auch Melancholie/Depressionen können begünstigt werden.
Und ganz kontraproduktiv für uns Frauen ab der Lebensmitte ist die Tatsache, dass Alkohol auch den Appetit anregt. Gleichzeitig wird der Fettstoffwechsel gehemmt. Unser Stoffwechsel verlangsamt sich während der Wechseljahre ja sowieso und wir nehmen, auch ohne mehr zu essen, leider oft zu.
Alkohol als Entspannungsmittel ist auch nur suboptimal: Alkoholische Getränke machen uns zwar müde und helfen uns schneller einzuschlafen, wir schlafen jedoch viel unruhiger und wachen morgens weniger erholt auf. (Die Quelle findest du hier).
Auch habe ich in der Apotheken Rundschau Juni 2018 gelesen, dass Alkohol auch Lebensjahre kostet. Bereits eine Flasche Wein oder zwei Liter Bier pro Woche können die Lebenserwartung verringern. Ein internationales Forscher-Team hat im Fachmagazin Lanzet veröffentlicht, dass bei der doppelten Menge Alkohol die Lebenserwartung sogar um ein bis zwei Jahre sinkt. Bei der dreifachen Menge (also 3 Flaschen Wein und 6 Liter Bier pro Woche) sind es sogar 5 Jahre!
Ich habe festgestellt, dass man sich ganz schnell daran gewöhnen kann, keinen Alkohol zu trinken. Es gibt ganz wunderbare antialkoholische Getränke und sogar Cocktails, die richtig gut schmecken. Ich liebe zum Beispiel San Bitter mit Maracuja- oder Orangensaft. Soo lecker. Und auch in Gesellschaft kann man ja ohne Alkohol lustig sein . Und wenn ich mal Alkohol trinke, dann mache ich vor dem Schlafengehen meinen geliebten Leberwickel und helfe meiner Lebe die Gifte so schnell wie möglich abzubauen. Mehr über den Leberwickel findest du hier.
5. Rauche regelmäßig
Wusstest du, dass Raucherinnen 1 -. 2 Jahre früher in die Wechseljahre kommen können als Nichtraucherinnen?
Das liegt daran, dass Nikotin die Östrogenbildung hemmt. Außerdem verstärkt das Rauchen viele Symptome der Wechseljahre um ein Vielfaches. Wenn du während der Wechseljahre rauchst, erhöhst du damit das Risiko für Gefäßerkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall um das Dreifache. Auch fördern die Inhaltsstoffe von Tabak den Abbau von Knochenmasse. Und das ist für die Knochen dann eine Doppelbelastung, da sich in den Wechseljahren die Osteoporose-Gefahr durch die Hormonumstellung ohnehin erhöht. (Die Quelle findest du hier).
Wenn du also noch rauchst, frage dich, ob du nicht deinem Körper zuliebe aufhören kannst. Und überlege dir doch mal, was du dir Wunderschönes gönnen kannst mit dem Geld, das du sparst.
6. Bewege dich so wenig wie möglich
Liebst du es auf der Couch zu sitzen? Versuchst du immer möglichst nah am Ziel zu parken, damit du ja nicht weit laufen musst? Ist Spazierengehen oder Wandern ein absoluter Horror für dich?
Das ist sehr schade, denn damit tust du deinem Körper keinen Gefallen. Bewegung ist vor allem ab der Lebensmitte so wichtig.
Bewegung stärkt Herz, Kreislauf, Blutgefäße, Blutdruck und Muskulatur, regt den Stoffwechsel an und gezieltes Krafttraining erhöht nachweislich die Knochendichte und senkt das Risiko an Osteoporose zu erkranken. Bewegung schüttet auch Hormone aus, die uns glücklich machen (Dopamin, Serotonin, Endorphin) und baut Stresshormone ab! So helfen uns schon 30 Minuten moderater Sport, dass wir uns zufrieden und ausgeglichen fühlen.
Hast du schon mal einige Sportarten ausprobiert? Vielleicht gibt es ja einen Sport, der zu dir passt: Yoga, Spazierengehen, Walken, Schwimmen, Radfahren, Badminton, Skaten, Radfahren, Tanzen, Fitness, etc. und der dir richtig Spaß macht.
Und dann überlege, wie du diesen Sport täglich in deinen Alltag integrieren kannst (oder zumindest 3- 4 x die Woche). Vielleicht hilft es dir, eine neue Gewohnheit zu programmieren, indem du 100 Tage jeden Tag sportelst. Wie das geht findest du in diesem Blog-Beitrag.
Ich habe für mich vor vielen Jahren Yoga gefunden. Yoga hilft mir, Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen, Stresshormone abzubauen, beweglich zu bleiben, die Muskeln und Knochen zu stärken und die Faszien zu mobilisieren. Und es gibt sogar eine spezielle Yogaform, die unsere Hormondrüsen etwas auf Trab bringen: Hormonyoga. Dazu in einem anderen Beitrag mehr.
7. Schlafe wenig und schlecht
Das mit dem Schlafen ist so eine Sache: wir schlafen in den Wechseljahren schlechter wegen der Hormone und wenn wir nicht gut schlafen hat das Auswirkung auf die Hormone. Also ein echter Teufelskreis…
Schlafen wir aber zu wenig, werden wichtige Prozesse im Körper vernachlässigt.
Wenn wir aber tief und ausreichend lange schlafen, kommt der Organismus zur Ruhe, der Körper kann sich erholen und sich auf die Zellregeneration und – erneuerung konzentrieren. Zellen werden repariert oder neu gebildet und nicht mehr reparaturfähige Zellen werden abgestoßen. Das ist unsere nächtliche, ganz natürliche „Verjüngungskur“.
Auch werden, wenn wir gut und tief schlafen, wichtige Hormone ausgeschüttet. Zum Beispiel Somatotropin. Dieses Hormon ist wichtig für den Muskelaufbau, für die Förderung des Blutkreislaufes und für den Fettabbau.
„Ein gesunder Schlaf trägt zur Erhaltung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit unseres Körpers bis ins hohe Alter bei“ (Quelle: www.meinschlaf.info)
Eine Studie der University of Chicago hat ergeben, dass die Hormonwerte und der Stoffwechsel massiv gestört wurden, wenn man über mehrere Tage hinweg unter Schlafentzug leidet (Hier geht es zur Studie). Und dass dadurch sogar Zunehmen begünstigt wird.
Ein weiterer großer Nutzen eines guten und tiefen Schlafes ist, dass wir ausgeruht und erholt deutlich belastbarer und gelassener sind und so einige (auch hormonbedingte) Herausforderungen des Alltags viel besser bewältigen.
Noch mehr Informationen, warum wir in den Wechseljahren so schlecht schlafen findest du hier. Und weitere Tipps, wie du besser schlafen kannst, findest du in diesem Blog-Beitrag.
8. Sei negativ dem Leben gegenüber
Wenn wir sehr oft negative Gedanken haben, die Welt pessimistisch betrachten, uns immer vorstellen, dass das Schlimmste passieren kann, dann denkt das Gehirn, dass Gefahr im Anflug ist und wir ums Überleben kämpfen müssen. Die eigenen negativen Gedanken sind dann unser Stressor und der Körper reagiert mit der Ausschüttung von Stresshormonen. Und welche Wirkung Stress auf unsere Hormone hat, kannst du noch mal in dem Abschnitt über Stress nachlesen.
Mittlerweile ist sogar wissenschaftlich bewiesen, dass Lachen, gute Laune, positive Gedanken und Fröhlichkeit Hormone freisetzen, die unsere Gesundheit unterstützen und z.B. das Immunsystem stärken. Umgekehrt wird das Immunsystem bei negativen Gedanken eher geschwächt.
Die leichteste Möglichkeit von dieser guten Laune und Fröhlichkeit angesteckt zu werden ist sich regelmäßig (oder nur noch) mit positiven und fröhlichen Menschen zu umgeben. Dann kommen auch die positiven Gedanken zurück.
Auch hilft es z.B. am Ende eines Tages zu überlegen, was an diesem Tag gut gelaufen ist und wofür ich dankbar bin. Es ist hilfreich den Fokus auf das Positive zu lenken.
Im Yoga lernen wir täglich auf Gedankenhygiene zu achten. Das kann in der Meditation, aber auch im Alltag stattfinden.
Dafür schließe ich für einige Momente die Augen, nehme meinen Atem wahr und komme zur Ruhe. Nun nehme ich ganz bewusst meine Gedanken wahr. Dann folgt die liebevolle Annahme aller Gedanken. („Aha, das denke ich und es ist ok!“). Zuletzt reflektiere ich, woher diese Gedanken kommen und welchen Nutzen sie für mich haben. Ich bedanke mich innerlich und lasse die Gedanken wieder ziehen.
„Das Glück deines Lebens hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab. Unser Leben ist das Produkt unserer Gedanken.“
Marc Aurel
9. Trainiere täglich viele Stunden bis zur Erschöpfung
Bewegung ist gut für die Hormonbalance. Das habe ich weiter oben ja schon erwähnt. Allerdings gilt auch hier (wie bei so vielen Dingen im Leben), das richtige Maß zu finden. Zu intensives Körpertraining kann deine Hormonbalance auch beeinträchtigen.
In verschiedenen Studien haben Wissenschaftler den Zusammenhang zwischen überdurchschnittlicher sportlicher Aktivität und der Hormonbalance herausgefunden.
„Erhöhte sportliche Aktivität kann negativen Einfluss auf die Hormonachse zwischen Gehirn, Hypophyse und Ovar nehmen. In ausgeprägten Fällen kommt die Sekretion vollständig zum Erliegen und der Zyklus bleibt aus“ Wibke Wilkening, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Ärzte empfehlen in diesem Zusammenhang wohl dosierten, moderaten Sport:
- Trainiere nicht bis zur absoluten Erschöpfung
- 3-mal die Woche intensives Training reicht aus
- Du solltest nicht länger als 60 Minuten am Tag intensiv trainieren
- Esse sowohl vor als auch nach dem Training genug, um den Energiebedarf zu decken
10. Vermeide Sonnenlicht und halte dich immer in Räumen auf
„Sonne macht glücklich – wir brauchen natürliches Licht wie die Luft zum Atmen.“
Das natürliche Licht lässt die Stimmung steigen. „Licht ist der wichtigste Taktgeber für unsere innere Uhr im Gehirn. Es verändert die Aktivität vieler Gene und Botenstoffe“, sagt Horst-Werner Korf, Direktor am Dr. Senckenbergischen Chronomedizinischen Institut an der Universität Frankfurt.
Im Kontakt mit der Sonne werden von unserem Körper Glückshormone (Endorphine) ausgeschüttet. Unter anderem Serotonin. Dieses Hormon ist für viele Abläufe im Körper zuständig. Es macht uns aktiv, wach, steigert unser Wohlgefühl, reguliert den Zuckerstoffwechsel und mindert Ängste und depressive Verstimmungen. Auch beeinflusst es unser Sättigungsgefühl, unsere Verdauung und unseren ausgeglichenen Tag-Nacht-Rhythmus. Und je mehr Tageslicht wir aufnehmen (vor allem in den Morgenstunden), desto besser wird abends unser Schlafhormon Melatonin gebildet. Und nur mit ausreichend Melatonin können wir gut schlafen.
Und noch ein ganz wichtiger Stoff wird mit Hilfe des Sonnenlichts im Körper gebildet: Das Vitamin D. Dieses extrem wichtige Vitamin unterstützt u.a. das Immunsystem, den Knochenaufbau, die Zähne und Muskeln.
Und gerade in den Wechseljahren, wenn Osteopenie oder Osteoporose die Folgen der sinkenden Hormone sind, empfiehlt jeder Arzt Vitamin D, da die Knochendichte durch dieses Vitamin wieder verbessert werden kann.
„Vitamin D wird im menschlichen Körper nur ausreichend gebildet, wenn das Sonnenlicht mit ausreichender Intensität, in Europa lediglich von März bis Oktober und zwar vor allem in der Mittagszeit, auf ein großes Stück Haut trifft“
sagt Professor Jörg Spitz, von dem es sehr informative Videos über Vitamin D auf YouTube gibt.
Fehlt Vitamin D, dann können andere Hormone im Körper wichtige Signale nicht mehr richtig senden. Diese Kettenreaktion kann dann auch zu Stimmungsschwankungen, Depressionen und Reizbarkeit führen.
Unsere täglichen Einheiten im Freien, in der Sonne (auch im Winter) helfen uns also auch, unsere Hormonbalance zu wahren.
Verstehst du nun, warum ich mich manchmal so über meine Inkonsequenz ärgere?
Wir können unseren Körper und damit auch unser Hormonsystem mit so vielen Dingen positiv unterstützen, aber wir können beide auch durch unser Verhalten und unsere Gedanken stark belasten oder ihnen sogar schaden.
Am Anfang war es für mich besonders schwer, die Dinge, die mir nicht gut tun wegzulassen. Nicht jeder versteht es, wenn ich bei Festen, an Weihnachten oder Silvester den Abend ohne Alkohol verbringen möchte. Und manchmal ist es auch wirklich schwer auf Gluten zu verzichten, denn Weizen ist ja fast überall enthalten.
Ein paar Tage „sündigen“ steckt mein Körper mittlerweile auch sehr gut weg. Und hin und wieder genieße ich – ohne schlechtes Gewissen – einfach das, auf was ich gerade große Lust habe. Allerdings lege ich danach dann auch immer sehr konsequente Tage ein. So habe ich für mich ein Ernährungsmodell gefunden (ohne militant zu sein), das meinem Körper gut tut und mich noch „gesellschaftsverträglich“ macht.
Mein Körper dankt mir diese Konsequenz mit Leichtigkeit, Power und kompletter Symptomfreiheit. Mein Hormonsystem ist in Balance und ich fühle mich sehr wohl.
Wie geht es dir? Was braucht dein Körper? Was verträgst du und was nicht? Vielleicht aber fühlst du dich durch meine Vorschläge auch (erst einmal?) bedroht und in deiner Freiheit eingeschränkt. Auch das ist in Ordnung, genauso ging es mir auch. Bei mir brauchte es einfach Zeit und einen sehr hohen Leidensdruck.
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